„Gezieltes und regelmäßiges Training mit der Faszienrolle ist der Schlüssel zum Erfolg!“
Sind Faszienrollen so effektiv, wie es die Medien versprechen?
Jeder, der sich gelegentlich im Fitnessstudio aufhält, wird sie kennen: die Faszienrolle. Glaubt man Internetrecherchen, so ist sie das Allheilmittel schlechthin. Laut vieler Berichte führt sie bei häufiger Nutzung zu mehr Beweglichkeit, der aktiven Verletzungsvorbeugung und einer Linderung der allseits verhassten Cellulite. Aber hat die Faszienrolle tatsächlich einen so positiven Effekt, wie momentan in nahezu jeder Sportzeitschrift propagiert wird?
Damit Sie sich sinnvoll mit der Thematik auseinandersetzen können, sind einige Fachkenntnisse unerlässlich. Zunächst drängt sich die Frage auf, was genau „Faszien“ eigentlich sind und welche Aufgaben sie in unserem Körper erfüllen. Wichtig zu wissen ist, dass Faszien einen erheblichen Teil des menschlichen Organismus ausmachen und als eine Art schützende Hülle dienen. Sie umgeben Muskeln, Organe sowie Bänder und tragen Sorge dafür, dass deren Form und Struktur auch während der Kontraktion erhalten bleiben. Bei einer Anspannung der Muskeln ist es die Aufgabe der Faszien, die dabei entstehende Kraft möglichst reibungslos zu übertragen. Die wesentlichen Bestandteile sind dicke Kollagenfasern, dünnere Elastinfasern und viel Wasser, welches die Elastizität der Faszie gewährleistet. Dabei spielt die Zusammensetzung der einzelnen Komponenten eine Schlüsselrolle, da ein Ungleichgewicht negative Folgen in gesundheitlichen und optischen Aspekten erzeugen kann.
Durch unterschiedlichste äußere Einflüsse wie Stress, Nikotinkonsum und unzureichende Bewegung werden Kollagenfasern abgebaut. Mit diesem Prozess einhergehend, können sich nun die eingelagerten Fettzellen ausdehnen, das Bindegewebe „verklebt“. Als Folge tritt oftmals, neben Verspannungen und eingeschränkter Beweglichkeit, eine Veränderung des Erscheinungsbildes auf. Umgangssprachlich kennen Sie die resultierenden Dellen und Beulen sicherlich als „Orangenhaut“, bekämpft werden soll sie durch die Faszienrolle.
Der fachlich korrekte Begriff lautet „Cellulite“ und tritt hauptsächlich bei Frauen im Gesäß-und Oberschenkelbereich auf. Der Grund dafür liegt in deren paralleler Struktur der Kollagenfasern, welche die Fetteinlagerung begünstigt. Auch weibliche Hormone wie Östrogene spielen eine wichtige Rolle, da sie zum schnelleren Abbau der wichtigen Fasern führen. Die Leidtragenden sind also oftmals Frauen, jedoch kann Cellulite auch an andere Faktoren geknüpft sein und geschlechtsunabhängig auftreten.
Um die Bindegewebsschwäche zu hemmen, gibt es massenhaft Produkte, welche angeblich schnelle Abhilfe schaffen sollen.
Wie steht es nun aber um die Faszienrolle?
Die Faszienrolle, die circa 30 cm lang und in verschiedenen Härtegraden erhältlich ist, wird unter den gewünschten Muskelpartien platziert. Sobald eine angenehme Position eingenommen ist, werden je nach Gefühl, kleinere oder größere Bewegungen in Richtung der Faszienrolle ausgeführt. Um einen optimalen Effekt zu erzielen, finden Sie auf Youtube Tipps zur korrekten Anwendung der Faszienrolle. Die Funktionsweise ist relativ simpel, kann sich jedoch sehr positiv äußern. Da der ausgeübte Druck massierend auf die Faszien wirkt, werden diese ausgedrückt, sodass sie danach problemlos neues Wasser aufnehmen können. Die darin enthaltenen Nährstoffe führen zur Regeneration und der damit verbundenen gesteigerten Kollagenproduktion.
Somit lässt sich schlussfolgern, dass die Faszienrolle tatsächlich zur Verbesserung des Bindegewebes / Oberschenkelgewebes beitragen kann. Allerdings sollten Sie, um sichtliche Ergebnisse zu erzielen, viel Durchhaltevermögen mitbringen, da sich das Bindegewebe in seiner Struktur nur sehr langsam verändert.
Gezieltes und regelmäßiges Training mit der Faszienrolle ist der Schlüssel zum Erfolg!